Appell der Partner der beruflichen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern
Heute schon an morgen denken, berufliche Orientierung und Praktika nutzen!
Nr.118/22 | 06.05.2022 | WM | Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit
Die an der Ausbildung beteiligten Partner im Land Mecklenburg-Vorpommern appellieren an alle Schülerinnen und Schüler, ihre Erziehungsberechtigten, alle Unternehmen und alle Akteure im Übergang von der Schule in den Beruf die Chancen auf einen Ausbildungsplatz in diesem Jahr zu nutzen. Aktuell gibt es mehr als 6.320 freie betriebliche Ausbildungsstellen in Mecklenburg-Vorpommern.
Duale Berufsausbildung nutzen
In dem Ausbildungsappell werben die Partner gemeinsam für die duale Berufsausbildung, für die Möglichkeiten der beruflichen Orientierung und dafür, Praktika zu absolvieren. Der Appell richtet sich auch an die Erziehungsberechtigten - sowohl an die Eltern als auch an die Großeltern, da sie wichtige Ratgeber auf dem Weg in eine berufliche Zukunft sind.
Gemeinsamer Apell unterzeichnet
Zu den Unterzeichnern des Ausbildungsappells gehören die Vereinigung der Unternehmensverbände M-V e.V., der Deutsche Gewerkschaftsbund Bezirk Nord, der Landesverband der Freien Berufe Mecklenburg-Vorpommern e.V., die IHKs in Mecklenburg-Vorpommern, die Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern, das Wirtschaftsministerium, das Sozialministerium, das Bildungsministerium, das Landwirtschaftsministerium, die Bundesagentur für Arbeit.
Gemeinsamer Ausbildungsappell – weitere Statements der beteiligten Partner
Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Reinhard Meyer:
„Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist für Ausbildungssuchende sehr gut. Das Angebot an Möglichkeiten ist groß. Unternehmen, Branchen und Regionen stehen in immer stärkerem Wettbewerb um qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte. Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen zählt jede Besetzung einer freien Fachkraftstelle, da ein Mangel sich bei weniger Beschäftigen in einem Unternehmen schnell auf den Tagesbetrieb auswirken kann. Umso wichtiger wird es, frühzeitig auf das Thema Ausbildung zu setzen und in den eigenen Fachkräftenachwuchs zu investieren. Praktika sind dabei ein guter Start, Unternehmen kennenzulernen. Neue Potenziale müssen dabei erschlossen werden. Es geht darum, Abiturientinnen und Abiturienten, Studienabbrecher und auch leistungsschwächere Bewerberinnen und Bewerber sowie Spätstarter noch stärker für eine Ausbildung zu gewinnen. Unser gemeinsames Ziel ist es, einer Fachkräfteknappheit entgegen zu wirken und die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der dualen Berufsausbildung in unserem Land zu stärken.“
Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit:
„Es gibt in Mecklenburg-Vorpommern freie Ausbildungsplätze in allen Branchen. Deshalb möchte ich an die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen appellieren, die kommenden Monate zu nutzen. Ich kann nur empfehlen, so schnell wie möglich bei der Berufsberatung der regionalen Arbeitsagentur einen Termin für ein Beratungsgespräch zu vereinbaren, die Berufsinformationszentren (BiZ) ‚vor Ort‘ zu besuchen und unsere zahlreichen digitalen Medienangebote - z.B. unser Selbsterkundungstool Check-U - zu nutzen. An die Betriebe im Land möchte ich appellieren: Stellen Sie bitte Praktikumsplätze zur Verfügung! Denn Betriebe, die bei der Auswahl und Rekrutierung ihrer Nachwuchskräfte erfolgreich sind, setzen besonders auf eine Gruppe: Praktikantinnen und Praktikanten. Und geben Sie darüber hinaus auch den auf den ersten Blick ‚schwächeren‘ Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance. Die Arbeitsagenturen halten vielfältige Unterstützungsangebote bereit.“
Lars Schwarz, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V.:
„Durch die Pandemie erleben unsere Unternehmen, dass trotz vieler unbesetzter Ausbildungsplätze zu wenige Schüler die Praktikumsangebote in den Firmen wahrnehmen konnten. Deshalb sind die ehrenamtlichen Aktivitäten unserer Netzwerke SCHULEWIRTSCHAFT umso wichtiger, denen es trotz Corona gelungen ist, zahlreiche Praktikumsplätze zu akquirieren. Wir rufen Eltern, Schulen und natürlich die Schülerinnen und Schüler sowie Schulabsolventen selbst auf, im Sommer diese Angebote intensiv zu nutzen und sich ihren Traumberuf in der eigenen Region anzuschauen.“
Ingo Schlüter, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bezirk Nord:
„Sich auf den jetzt wieder stattfindenden Berufsmessen und Praktika umzuschauen und sich schnellstmöglich auf eine Lehrstelle zu bewerben, um ab August als Azubi durchzustarten, sind die ersten wichtigen Schritte zu einem Leben auf eigenen Beinen. Man verdient sein eigenes Geld und verschafft sich mit einem Berufsabschluss echte Karriere- und Einkommenschancen. Schon jetzt ist der Bedarf an qualifizierten Nachwuchskräften gerade in Mecklenburg-Vorpommern groß und er wird in den nächsten Jahren noch zunehmen.“
Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin für die IHKs in MV:
„Die Industrie- und Handelskammern in MV organisieren in ihren Ausbildungsunternehmen die Ausbildung und sichern so jedes Jahr den Nachwuchs dringend benötigter junger Fachkräfte für unsere Wirtschaft. Unter 145 unterschiedlichen Ausbildungsprofilen können sich junge Menschen über die IHKs zur beruflichen Zukunft orientieren. Ob über eine bundesweit angelegte Onlineplattform (www.ihk-lehrstellenboerse.de), durch Gespräche mit unseren Fachberatern oder über spezielle Veranstaltungsformate, die IHKs sind ein seriöser und kompetenter Partner in Fragen der Aus- und Weiterbildung.
Jens-Uwe Hopf, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in MV:
„Das Handwerk ist in seiner Vielfalt mit 130 Ausbildungsberufen ein Erfolgsgarant für die berufliche Ausbildung und Karriere in Mecklenburg-Vorpommern. Wichtig ist, den Einstieg über Praktika weiter zu forcieren, so dass sich potenzielle Lehrstellenbewerber in dem jeweiligen Beruf ausprobieren und die Ausbildungsbetriebe die Kompetenzen des künftigen Auszubildenden einschätzen können. Die Handwerkskammern sind in diesem Matchingprozess u.a. mit der Lehrstellen- und Praktikabörse die Ansprechpartner.“
Jörg Hähnlein, Präsident des Landesverbandes der Freien Berufe:
Der Landesverband der Freien Berufe Mecklenburg-Vorpommern unterstützt den Appell aller Bildungs- und Wirtschaftspartner in Mecklenburg-Vorpommern, der Berufsausbildung größere Aufmerksamkeit zu schenken. „In unserem Land arbeiten im Vergleich mit anderen Bundesländern sehr viele kleine und mittelständische Unternehmen. Über mehrere Jahre nicht besetzte Ausbildungsplätze können in Zeiten von Fachkräftemangel schwerwiegende Konsequenzen haben, sogar die Daseinsvorsorge gefährden.“
Er rät allen Unternehmern, Schülern gegenüber offen zu sein. „Sie sind die Zukunft.“ Interessierte Schülerinnen und Schüler können sich jederzeit bei Freiberuflern im Lande für ein Praktikum oder eine Ausbildung bewerben. Die Freien Berufe stellen den drittgrößten Ausbildungsbereich in der Wirtschaft.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit