Arbeitgeber verwahren sich gegen Einmischung der Politik in Tarif- und Entlohnungsfragen

• Politische Einflussnahme auf Tarifauseinandersetzungen in der Ernährungswirtschaft ist inakzeptabel
• Land braucht für nachhaltige Verbesserung der Entlohnung eine wirksame Stärkung der Wirtschaft

Schwerin | 05. Juli 2016. Auf die heutigen Äußerungen des Ministerpräsidenten im Landtag zu Tariflöhnen und Lohnangleichung erklärt Thomas Lambusch, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände:

„Die immer lauteren Forderungen nach mehr Tarifbindung und nach einer schnelleren Ost-West-Angleichung der Löhne werden auch in Wahlkampfzeiten nicht realitätsnäher. Das immer wieder gesungene Lied von der ‚guten Arbeit‘ blendet in jeder Strophe aus, dass sich sowohl die Lebenshaltungskosten zwischen den Regionen deutlich unterscheiden, als auch, dass der Produktivitätsabstand nach wie vor erheblich ist. Das ist die entscheidende Stelle, an der wir eine Angleichung hinbekommen müssen. Die Einkommen wachsen – auch dank der Autonomie der Tarifpartner. Hier sollten sich Staat und Politik heraushalten. Die versuchte Einflussnahme der Landespolitik auf die aktuellen  Tarifauseinandersetzungen in der Ernährungswirtschaft ist völlig inakzeptabel und ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Denn auch der Ministerpräsident weiß, wie schwierig es war, Flaggschiffe der Ernährungsindustrie zur Ansiedlung in Mecklenburg-Vorpommern zu bewegen.“

Signale, die von politischen Entlohnungsforderungen an hiesige Unternehmen und künftige Investoren ausgingen, seien wenig hilfreich. Was das Land brauche, um eine tatsächliche und nachhaltige Verbesserung der Entlohnung zu erreichen, sei eine wirksame Stärkung der Wirtschaft, die Erleichterung unternehmerischen Handelns, die Sicherung des Fachkräftenachwuchses, mehr Dynamik im Arbeitsmarkt und den Respekt der Tarifautonomie, erklärte Verbändepräsident Lambusch abschließend.

Thomas Lambusch ist geschäftsführender Gesellschafter der Rostocker SEAR GmbH und Präsident der VUMV.

Die VUMV ist die Dachorganisation von 32 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden in Mecklenburg-Vorpommern und zugleich Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und Landesvereinigung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

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