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Arbeitgeberpräsident Thomas Lambusch: Die Konjunkturdelle hat uns erreicht!

Vereinigung der Unternehmensverbände für MV e.V. (VU) präsentiert die Ergebnisse zum Jahresausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung in 2020

„Die Stimmung hat sich 2019 auch in der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns zunehmend eingetrübt. Die gesamtdeutsche konjunkturelle Abschwächung hat uns zum Jahresende erreicht. Noch können wir für MV von einem wolkenverhangenen Konjunkturhimmel sprechen. Unsere klein- und mittelständisch geprägte und weniger exportorientierte Wirtschaftsstruktur im Lande schützt uns derzeit vor einem Einbruch der wirtschaftlichen Entwicklung“. In der ersten Pressekonferenz des neuen Jahres stellten der Präsident der Arbeitgeber in MV, Thomas Lambusch sowie Jens Matschenz, Geschäftsführer für Wirtschaft und Arbeit bei der Vereinigung der Unternehmensverbände für MV e.V. (VU), die Ergebnisse der jährlich wiederkehrenden Umfrage vor.

"In der M+E Branche des Landes sind bereits erste Anzeichen eines echten Abschwungs wahrzunehmen. Der Rückgang bei den Auftragseingängen hat zur Folge, dass Investitionsentscheidungen verschoben werden. Auch die Bereitschaft zur Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwindet, ja sogar von Stellenabbau ist bereits vielerorts wieder die Rede“, so VU-Arbeitgeberpräsident Thomas Lambusch, zugleich auch Präsident des Arbeitgeberverbandes NORDMETALL e.V. Die meisten in MV vertretenen Branchen wollen jedoch ihre Beschäftigtenzahlen konstant halten. Die Zahl derer, die Personal aufstocken wollen, aber sinkt. Der Saldo von Ab- und Aufbau dreht sich nach langer Zeit wieder ins Minus.

Lambusch fordert die Landesregierung und die Regierungsfraktionen von SPD und CDU auf, in einem gemeinsamen Kraftakt mit den Spitzenverbänden der Arbeitgeber, den Kammern sowie den Gewerkschaften die erforderlichen Weichenstellungen für eine zukunftsfeste wirtschaftliche Entwicklung des Landes vorzunehmen. Es dürfe keine Denkverbote geben. Die Betriebe benötigen mehr denn je unkomplizierte und pragmatische Unterstützung seitens der Landespolitik. So sei vor allem die Einführung des Azubi-Tickets nicht mehr nur als Wunsch für 2020 zu verstehen, sondern als eine zwingend notwendige Voraussetzung zur Nachwuchssicherung bzw. -gewinnung. "Alles, was die Abwanderung von Nachwuchs- und Fachkräften verhindert und die Gewinnung derselben fördert, gehört auf den Prüfstand. Wir können uns ein weiter so nicht mehr leisten", so Lambusch.

Die Arbeitgeber in MV sprechen sich darüber hinaus für eine qualitative Wachstumsstrategie des industriellen Mittelstands aus. Diese soll nicht nur das verarbeitende Gewerbe umfassen, sondern auch das Handwerk und die unternehmensnahen Dienstleistungsbranchen mit einbeziehen. Bestehende Wertschöpfungsketten seien zu fördern und zu stärken sowie zukunftsträchtige mit den Standortvorteilen des Landes zu gewinnen. Jens Matschenz: "Die Landesregierung muss sich an die Spitze einer solchen Strategieentwicklung setzen. Ein Vorschlag der VU mit der Überschrift „Hier wächst gesunder Mittelstand! Industrie MV 2030“ liegt der Staatskanzlei vor. Wir stehen für eine konstruktive Mitarbeit in den Startlöchern".

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