Arbeitsmarkt im Februar:

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Fachkräftezuwanderung pragmatischer angehen – Ohne Kulturwandel droht Rückschlag

Die Fachkräftelücke auf dem norddeutschen Arbeitsmarkt lässt sich in vielen Branchen nicht mehr allein mit deutschen Arbeitnehmern, sondern nur noch durch Zuwanderung aus Drittstaaten schließen. Zwar habe die Politik das Problem inzwischen erkannt, doch blieben die getroffenen Maßnahmen deutlich hinter den Anforderungen zurück, kritisiert der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie, NORDMETALL und AGV NORD, Dr. Nico Fickinger.

„Für eine gelingende Fach- und Arbeitskräfteeinwanderung ist dringend ein Kulturwandel in den Behörden und beim Gesetzgeber nötig.“ Statt die Arbeitgeber bestmöglich zu unterstützen, würden Regeln mancherorts im engstmöglichen Sinne ausgelegt. „In vielen Ausländerbehörden und Arbeitsagenturen fehlt noch eine pragmatische, flexible und zuwanderungsfreundliche Haltung." Auch der Gesetzgeber habe sich noch nicht zu einer wirklich zukunftssichernden Einstellung durchgerungen.

Das geplante Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung etwa lasse viele Fragen offen und verunsichere und behindere dadurch die Arbeitgeber: Warum gibt es keine einheitlichen und leicht verständlichen Regeln zum erforderlichen Sprachniveau? Wie wird sichergestellt, dass jemand, der mit einer Chancenkarte kam, Vollzeit arbeiten darf? Warum sollen Hilfskräfte nur maximal sechs Monate und nur in tarifgebundenen Betrieben arbeiten dürfen?

Statt mehr Möglichkeiten für Arbeitgeber und Arbeitssuchende zu schaffen, stelle die Politik hier unnötige Hürden auf, rügt Fickinger. „Die Konsequenz: Andere Staaten sind uns im Wettlauf um die besten Fachkräfte kilometerweit voraus.“

 

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