Ausbildung trotz(t) Digitalisierung!

Die Antwort der Unternehmensvertreter, Bildungsforscher und Arbeitsmarktexperten fiel eindeutig aus: die duale Ausbildung ist nicht am Ende und wird es auch absehbar nicht sein. Es wird viel über Roboter oder künstliche Intelligenz diskutiert, die Fachkräfte ersetzen sollen. Überflüssig werden Fachkräfte aber nicht, ist sich Peter Golinski sicher: „Natürlich werden sich im Zuge der Digitalisierung Berufsprofile verändern, neue Berufe entstehen und alte verschwinden. Dennoch bleibt die Umsetzung der digitalen Transformation die Aufgabe beruflich qualifizierter Fachkräfte und Spezialisten. Sie sind es, die die Konzepte in der Unternehmenspraxis zum Leben erwecken und im Austausch mit Zulieferern und Kunden den Produktionsprozess gestalten“, meint der Bildungsgeschäftsführer der norddeutschen Metall- und Elektroarbeitgeber.

Auch der Ruf nach komplett neuen Ausbildungsberufen sei verfrüht. „Unser Ausbildungssystem hat ja gerade den Vorteil, dass nicht eine bestimmte Technik gelehrt wird, sondern die Auszubildenden befähigt werden, mit der jeweils aktuellen Technik einen Beruf auszuüben“, erklärt Joyce Müller-Harms, Abteilungsleiterin für Berufsbildung bei NORDMETALL und AGV NORD. Allerdings müssten sich die Unternehmen intensiv damit auseinandersetzen, welche digitalen Kompetenzen sie benötigen. Nur so könnten sie ihre Ausbilder so qualifizieren, dass diese ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben können. Angesichts der steigenden Beliebtheit eines Studiums aber gleichzeitig sehr hoher Abbruchquoten forderten die Experten in der Diskussion eine bessere Berufs- und Studienorientierung an allen Schulformen, um die Berufswahlkompetenzen der jungen Menschen zu stärken und ihnen die Vorteile und Modernität der dualen Ausbildung zu zeigen.

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