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Baukonjunktur – Baubranche ist nicht in Festtagsstimmung

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Kurz vor dem Weihnachtsfest wird deutlich, wie schlecht die Situation der Baubranche in Mecklenburg-Vorpommern wirklich ist. „Wir haben in den ersten zehn Monaten einen realen Auftragsrückgang zu verzeichnen, der Umsatz stagniert und die Arbeitsstunden gehen zurück. Der Befreiungsschlag durch Bund und Länder bleibt aus. Wir werden deshalb dazu aufrufen, den durch die Landwirte initiierten Generalstreik am 8. Januar 2024 zu unterstützen“, erklärt Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 31.10.2023, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.

„Minus 28,3 Prozent bei Baugenehmigungen für Wohn- und Nichtwohngebäude im Zeitraum Januar bis Oktober im Vergleich zum Vorjahr sind ein deutliches Zeichen. Angesichts dieser Entwicklung werden wir 2024 – erstmalig seit 2008 – in unserer Branche einen Rückgang der Beschäftigung erleben“, so Dr. Jörn-Christoph Jansen.

„Die Umsätze in der Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern liegen ohne Berücksichtigung der Preiserhöhungen (nominal) mit 10,1 Prozent im Plus. Preisbereinigt (real) liegt das Plus nur noch bei 1,6 Prozent von Januar bis Oktober 2023 im Vergleich zum schwachen Vorjahr 2022. Der Blick auf den Auftragseingang, der nominal bei einem Plus von 1,6 Prozent liegt, beträgt real Minus 6,6 Prozent. Die statistische Auswertung der winterlichen Monate November und Dezember wird diesen Trend verstetigen. Unsere Branche ist nicht in Festtagsstimmung“, so Dr. Jörn-Christoph Jansen weiter.

Umsatz
Der Gesamtumsatz im Oktober lag bei einem nominalen Minus von 10,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die ersten zehn Monate sind zwar mit +10,1 % nominal positiv, aber tatsächlich preisbereinigt macht das nur ein Plus von 1,6 % aus.

„Im Wohnungsbau zeigt sich die ganze Dramatik. Ein nominales Umsatzminus von -49,1 % belegt dies ebenso wie im Hochbau mit -30,2 %. Der Tiefbau mit 6,9 %, der Wirtschaftsbau mit 7,6 % und der Öffentlich Bau mit 7,9 % ändern nichts am nominalen Minus“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Jansen.

Auftragseingänge
Der Auftragseingang im Oktober lag bei einem nominalen Minus von 8,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die ersten zehn Monate sind die Auftragseingänge zwar mit 1,9 % nominal positiv, aber tatsächlich mit einem realen Minus von 6,6 % preisbereinigt negativ.

„Nominal -21,0 % Auftragseingang im Wohnungsbau im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat und -15,9 % in den ersten zehn Monaten 2023 sprechen bereits eine deutliche Sprache. Die Baukrise erreicht inzwischen mit dem Tiefbau mit nominal -13,7 % und den Öffentlichen Bau mit nominal -19,5 % auch anderen Bauarten. Der Hochbau mit 4,8 % und der Wirtschaftsbau mit 7,8 % sind nominal noch positiv. Es herrscht Auftragsmangel“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Dr. Jansen.

Beschäftigung
„Die Baubranche versucht, ihre Beschäftigung zu halten, denn wir werden sie brauchen. 2,2 % mehr Beschäftigung von Januar bis Oktober belegen das deutlich“, schließt Dr. Jansen.

Alle Angaben beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

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