Baukonjunktur – Krisenstimmung: 2023 war kein Baujahr!
Mit Ende Februar 2024 liegen die Konjunkturdaten für das gesamte Vorjahr vor. 2023 gab es weniger Aufträge und weniger Umsatz.
„Wir verzeichnen über das gesamte Jahr 2023 einen realen Auftragsrückgang, der Umsatz fällt ebenso ab und die Arbeitsstunden gehen zurück. Knapp 60 Prozent Minus bei Neubaugenehmigungen für Wohngebäude 2023 sind ein deutliches Zeichen. Die Baukrise ist in allen Zahlen messbar“, erklärt Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 31.12.2023, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.
„Die Umsätze in der Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern liegen ohne Berücksichtigung der Preiserhöhungen (nominal) mit 4,0 Prozent im Plus. Preisbereinigt (real) bleibt das Baujahr 2023 mit einem Minus von 2,6 Prozent sogar hinter dem schwachen Vorjahr 2022 zurück. Der Blick auf den Auftragseingang, der nominal bei Minus 0,5 Prozent liegt, beträgt real sogar Minus 7,9 Prozent. Die Baukonjunktur in Mecklenburg-Vorpommern ist klar im Abwärtstrend“, so Dr. Jörn-Christoph Jansen weiter.
Umsatz
Der Gesamtumsatz im Dezember 2023 lag bei einem nominalen Minus von 24,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. 2023 war insgesamt +4,0 % nominal positiv, aber tatsächlich preisbereinigt macht das ein Minus von 2,6 % aus.
„Im Wohnungsbau zeigt sich die ganze Dramatik. Ein nominales Umsatzminus von -41,6 % belegt dies ebenso wie im Hochbau mit -34,1 %. Der Tiefbau mit -8,3 %, der Wirtschaftsbau mit +2,2 % und der Öffentliche Bau mit -12,8 % belegen schwache Umsätze in allen Sparten“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Jansen.
Auftragseingänge
Der Auftragseingang im Dezember lag bei einem nominalen Minus von 44,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Jahr 2023 sind die Auftragseingänge mit Minus 0,5 % nominal und preisbereinigt (real) mit einem Minus von 7,9 % deutlich negativ.
„Der Dezember 2023 war nicht nur jahreszeitlich bedingt durchweg negativ. Im Tiefbau ist das nominale Minus von 48,7 % im Winter erklärbar. Aber auch im Öffentlichen Bau mit -49,8 %, im Wirtschaftsbau mit -43,9 %, im Hochbau mit -31,2 % und im Wohnungsbau sind -13,5 % zeigt sich der Auftragsmangel in aller Deutlichkeit“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Dr. Jansen.
Beschäftigung
„Die Baubranche versucht, ihre Beschäftigung zu halten, denn wir werden sie brauchen. 2,4 % mehr Beschäftigung von Januar bis Dezember belegen das deutlich“, schließt Dr. Jansen.
Alle Angaben beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern