Erhebliche Umsatzeinbuße im September führen erstmals in diesem Jahr zu einem Negativumsatz
Die Befürchtungen der Bauwirtschaft, dass sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter reduziert, sind eingetreten. „Im Zeitraum Januar bis September 2020 sind die Umsätze der Branche um 2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den Negativbereich abgerutscht. Bisher ist die Branche vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Jetzt sind die vorhandenen Auftragsvorläufe aufgezehrt. Wir sind und waren in Mecklenburg-Vorpommern sozusagen ein Konjunkturanker. Diese positive Botschaft, beginnt durch zu wenig umgesetzte Investitionen zu wanken.
Es kann nicht sein, dass bereitgestelltes Geld nicht abgerufen wird und Planungen und Genehmigungen nicht schnell auf den Weg gebracht werden. Hier muss dringend etwas geschehen. Homeoffice hilft der Wirtschaft nicht, wenn die technischen Voraussetzungen nicht geschaffen werden, effektiv von zu Hause aus zu arbeiten. Wir verspielen so leichtfertig die Chance, gestärkt aus der Pandemie herauszukommen“, dies sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes M-V e.V., Dipl.-Ing. (FH) Jörg Schnell, anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 30.09.2020, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.
Umsatz
Die Umsätze sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Wohnungsbau um 9,2 % und im Öffentlichen Bau um 2,7 % gesunken. Lediglich im Wirtschaftsbau gibt es eine Steigerung von 5,1 %. Insgesamt gibt es einen Umsatzrückgang von 2 %.
Im Jahresverlauf ist der Umsatz kontinuierlich zurückgegangen - was darauf schließen lässt, dass die Branche von der Substanz gelebt hat und zu wenig Aufträge im Gesamtverlauf hinzugekommen sind. Der Bauverband appelliert an alle öffentlichen und privaten Auftraggeber die Zurückhaltung aufzugeben und zu investieren – nur so kann die Wirtschaft als Ganzes gestärkt aus der Coronakrise hervorgehen.
Auftragseingänge
Die Auftragseingänge sind 20,5 % höher als vor Jahresfrist. Der Wirtschaftsbau und der Öffentliche Bau sind mit 17,2 % und 42,3 % Träger dieser Entwicklung. Der Wohnungsbau mit einem Minus von 5 % erfüllt die Erwartungen nicht. Hier sollten weitere Anstrengungen unternommen werden, um mehr Wohnungen zu bauen.
Beschäftigung
Die Anzahl der Beschäftigten ist seit Monaten konstant 5 % niedriger als vor einem Jahr. (Alle Angaben beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten.)