Forderungsempfehlung IG Metall:

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„Standort stärken – auch durch verantwortungsvolle Tarifpolitik“

Die heute veröffentlichte Forderungsempfehlung der IG Metall von sieben Prozent auf zwölf Monate wird der wirtschaftlichen Lage vieler Metall- und Elektrobetriebe in Norddeutschland nicht gerecht. „Wir sind uns mit der IG Metall einig, dass viel zu viele Investitionsentscheidungen gegen den Standort Deutschland ausfallen. Schon jetzt plant jede fünfte M+E-Firma im Norden Produktionsverlagerungen ins Ausland, auch wegen zu hoher Arbeitskosten. Die Tarifpolitik muss einen Beitrag dazu leisten, diesen Trend nicht noch zu beschleunigen“, so die Tarifverhandlungsführerin von NORDMETALL, Lena Ströbele.

Auch die Forderung nach weiteren Möglichkeiten zur Umwandlung von Lohn in Freizeit ohne automatische, real greifende Kompensation sei gefährlich, so die Personaldirektorin der Unternehmensgruppe Lürssen weiter: „Deutschland hat die kürzesten Arbeitszeiten aller OECD-Mitgliedsstaaten. Andere Länder diskutieren die Ausweitung ihrer Arbeitszeiten, Griechenland etwa führt die Sechs-Tage-Woche ein. Uns fehlen heute schon zehntausende Arbeits- und Fachkräfte, und der Renteneintritt der Babyboomer hat gerade erst begonnen. In so einer Situation noch mehr Freizeit zu fordern, ohne zu sagen, wie man das benötigte Arbeitszeitvolumen sicherstellen kann, ist befremdlich und ein Warnsignal für alle, die über Investitionen in Deutschland nachdenken. Es kommt gerade jetzt darauf an, den Standort wieder wettbewerbsfähiger zu machen – da zählt auch jede Arbeitsstunde“, betont Ströbele.

Zur Forderung nach bezahlter Freistellung für ehrenamtliche Tätigkeiten betont die NORDMETALL-Tarifverhandlungsführerin, dass die Übernahme von Verantwortung für unsere Gesellschaft durch Ausübung eines Ehrenamtes begrüßenswert sei. „Sie ist aber eine rein persönliche Entscheidung und in ihrer konkreten Ausgestaltung sehr vielfältig. Unterstützung für ein Ehrenamt ist bereits gesetzlich geregelt, viele Betriebe stärken zudem ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch großzügige individuelle Lösungen. Regelungen hierzu sind nicht Aufgabe der Tarifvertragsparteien.“

 

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