Aktionstag für Jungen und Mädchen: „Die Zukunft gehört Dir!“ - Boys´Day in Mecklenburg- Vorpommern

Gemeinsame Pressemitteilung
Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V.,
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Nord, Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucher-schutz Mecklenburg-Vorpommern und SOS-Kinderdorf Vorpommern
Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt eröffnete den Boys’Day in Grimmen
Diesjähriger Auftakt zum Boys‘Day in Mecklenburg-Vorpommern war heute in Grimmen, im SOS-Kinderdorf Vorpommern. Gemeinsam mit den Sozialpartnern - dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Nord und der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. – setzt sich das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz dafür ein, Jungen für die Vielfältigkeit sozialer Berufe zu sensibilisieren. Ein besonderer Pro-grammpunkt war die Talkrunde mit Gästen aus verschiedenen Berufsfeldern. Die Schüler erhielten fundierte Informationen über die Zukunft sozialer Berufe und darüber, wie sich diese Berufsfelder verändern und weiterentwickeln.
Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt: „Rund 70 Prozent der Mädchen und 66 Prozent der Jungen finden, dass ihnen der Aktionstag geholfen hat, für sich ein Zukunftsbild zu malen. Das passt zum Motto in diesem Jahr: ‚Die Zukunft gehört Dir‘. Dabei ist es besonders wichtig, dass wir wegkommen von den Klischees. Was wir aber nicht wollen ist, dass Mädchen künftig nur in bislang männlich dominierte Rollen schlüpfen und umgekehrt. Vielmehr ist das Ziel, dass jedes Kind, jede Schülerin und jeder Schüler selbst entscheiden sollen, was die Zukunft bringt. Wenn wir es schaffen, das traditionelle Rollendenken schon im Kindesalter aufzubrechen, ist es im Erwachsenenleben auch nicht mehr entscheidend. Dann wird es ganz normal, dass Frauen Richterin-nen, Handwerkerinnen, Politikerinnen sind. Daher freut es mich, dass auch die Amtsgerichte in Rostock, Stralsund und Waren an der Müritz jeweils beim Zukunfts-tag mitmachen und jungen Menschen ihre Berufe in der Serviceeinheit, der Rechtspflege und Rechtsprechung vorstellen.“
„Berufswege verlaufen heute nicht mehr linear – wer sich einmal für einen Beruf entscheidet, trifft damit keine Entscheidung für ein ganzes Leben“, sagt Susan Bach, Geschäftsführung Bildung und Hochschule der Vereinigung der Unternehmensverbände (VU - Die Arbeitgeber).
„Aus-, Fort- und Weiterbildung eröffnen nach einer stärkenorientierten Berufswahl viele Wege. Der Boys'Day ist ein erster Impuls, sich auszuprobieren, eigene Potenziale zu entdecken und Begeisterung für soziale und pädagogische Berufe zu entwickeln – Berufe, die sich kontinuierlich weiterentwickeln, am Arbeitsmarkt stark nachgefragt sind und langfristige Perspektiven bieten.“
Die Abteilungsleiterin für Frauen- und Gleichstellungspolitik beim DGB Nord, Lisanne Straka, betont: „Kinder brauchen männliche und weibliche Rollenbilder im Bildungs- und Sozialwesen. Der hohe Frauenanteil von 70% entspricht nicht diesem Anspruch. Junge Männer sehen geringe Verdienstmöglichkeiten, schlechte Arbeitsbedingungen und fehlende männliche Vorbilder als Hemmschwellen. Sozia-le Berufe müssen aufgewertet werden, damit alle ihre Berufswahl nach Interessen treffen können." Straka rät, Zukunftsperspektiven zu beachten: „Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt. Sichere Jobs erfordern Einfühlungsvermögen und menschliche Nähe. Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen sind weniger automatisierbar und können strategisch klug sein."
Im Zentrum der Auftaktveranstaltung standen persönliche Einblicke: Mitarbeitende des SOS-Kinderdorf Vorpommern, wie Hannes Masloboy und Marcel Fraude berichteten aus ihren Positionen und gaben authentische Einblicke in ihren Berufsalltag. Ergänzt wurde das Programm durch inspirierende Berufsbiografien männlicher Vorbilder, die eindrucksvoll zeigten, wie vielfältig die Wege in soziale Berufe sein können.
Die Talkrunde machte deutlich, wie wichtig Motivation, Innovation und ein hetero-genes Team für die soziale Arbeit sind – nicht zuletzt mit Blick auf das Leitbild des SOS-Kinderdorfs. „Der Boys’Day ist für uns nicht nur eine Gelegenheit, sondern eine Verpflichtung, Chancengleichheit und Vielfalt aktiv zu fördern“, betonte Oliver Lutz, Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorfs Vorpommern. Die Rückmeldungen der Schüler zeigten, dass dieses Anliegen spürbar ist – und lebendig wird. Viele äußerten ihr Interesse an sozialen Berufen und waren überrascht von der Vielfalt an Möglichkeiten innerhalb des SOS-Kinderdorfs.
Mit einem klaren Bekenntnis zu Diversität, Gleichstellung und einem ausgewogenen Verhältnis von Männern und Frauen in sozialen Berufsfeldern ist das SOS-Kinderdorf Vorpommern ein Ort, an dem Vielfalt nicht nur thematisiert, sondern ge-lebt wird. Der Aktionstag zeigte einmal mehr, wie fruchtbar heterogene Teams für soziale Interaktionen sind – und wie wichtig es ist, jungen Menschen frühzeitig Perspektiven abseits gängiger Klischees zu eröffnen.
Parallel zum Boys’Day findet heute in Mecklenburg-Vorpommern der Girls’Day zum 25. Mal statt. Hier erkundeten Schülerinnen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ziel des Boys'Day und Girls’Day ist es, mehr Chancengleichheit durch praxisnahe Einblicke in Berufsfeldern zu erreichen, die bislang oft geschlechtsspezifischen Zuschreibungen unterliegen.
Kontakt Boys’Day:
Judith Rompe
Bildungswerk der Wirtschaft
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Tel.: 0174-6926980, E-Mail: rompe@bwmv.de
Kontakt Girls’Day:
Carina Priebe
Arbeit und Leben M-V e.V.
Tel.: 0160-8729321, E-Mail: priebe@arbeitundlebenmv.de
In Mecklenburg-Vorpommern werden der Girls’Day und Boys’Day über ein Sozialpartnerschaftsprojekt der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VU) sowie des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord (DGB Nord) begleitet und sind Bestandteil des Projekts [BOx].
Das Projekt [BOx]. wird im Rahmen des ESF Plus Programms 2021 bis 2027 des Landes Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus der Europäischen Union gefördert.
