Kein Baustopp für Nord Stream 2 zulassen

· Wirtschaft warnt vor Baustopp
· Schäden aus einem Projektabbruch wären schwer einzuschätzen

Die Dachorganisation der Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern warnt davor, den Bau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 kurz vor der Fertigstellung zu stoppen.

Jens Matschenz, Geschäftsführer für Wirtschaft und Arbeit der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern erklärte dazu heute:

„Wir haben Verständnis für die schwierige Situation, in der die Bundesregierung angesichts des ungeheuerlichen Giftanschlages auf den russischen Oppositionspolitiker Nawalny gegenwärtig steckt, um darauf angemessen zu reagieren.

Die Gaspipeline ist aber ein europäisches Projekt – lange vorbereitet, mit rechtsgültiger Beschlusslage und Genehmigung. Ein solches Milliardenvorhaben kurz vor dem Zieleinlauf zu stoppen und als Faustpfand in einem aktuellen politischen Konflikt zu nutzen, ist fahrlässig und kurzsichtig.

Schadenersatzansprüche und Imageschäden für die deutsche und Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaft würden künftige internationale Projekte vermutlich nachhaltig gefährden und den kurzfristigen politischen Effekt kaum aufwiegen können.

Nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern hängen viele Arbeitsplätze und Rieseninvestitionen von der Pipeline ab, sondern auch in vielen anderen Ländern. Zudem ist die Entkopplung vom Atomstrom in Deutschland ohne die verlässliche Lieferung ausreichender Gasmengen nicht denkbar. Im Gegenteil, fehlende Gaslieferungen aus Russland würden vermutlich die Gaspreise anderer Herkunftsländer steigen lassen und die hiesigen Energiekosten weiter verteuern.

Wie man es auch wendet, der Schaden aus einem Projektabbruch ist nicht überschaubar. Die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 muss fertig gestellt werden. Die Bundespolitik sollte schnell nach angemessenen alternativen Reaktionen auf den Giftanschlag suchen.

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