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Kritik der Arbeitgeber an Äußerungen der Sozialministerin Drese zum geplanten sozialen Arbeitsmarkt

Kritik der Arbeitgeber an Äußerungen der Sozialministerin Drese zum geplanten sozialen Arbeitsmarkt

Pressemitteilung
Nr. 06 | 2018

Kritik der Arbeitgeber an Äußerungen der Sozialministerin Drese zum geplanten sozialen Arbeitsmarkt

SCHWERIN | 26.04.2018
Zu den heute in Schwerin verlautbarten Auffassungen der Sozialministerin Stefanie Drese über den von der Großen Koalition vorgesehenen sozialen Arbeitsmarkt für 150.000 Personen erklärt Jens Matschenz von der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern (VU):

„Alles was sich Ministerin Drese von einem künftigen sozialen Arbeits-markt erhofft, entspräche dem Grundsatz ‚gut gemeint ist selten gut ge-macht‘. Statt sich für hohe Zuwendungen vom Bund und die nötige Ko-Finanzierung seitens der Kommunen einzusetzen, wären verstärkte Überlegungen für unterstützende Maßnahmen zur nachhaltigen und dif-ferenzierten Integration Langzeitarbeitsloser in den ersten Arbeitsmarkt notwendig.

Firmen nahezu aller Branchen suchen auf allen Ebenen und Qualifizie-rungsstufen dringend nach Arbeitskräften – sowohl mit Fachausbildung, als auch für Helfertätigkeiten. Zuletzt hatte die Nahrungsgüterwirtschaft mit einer gemeinsamen Umfrage des Agrarmarketingvereins (AMV) und der VU die hohe Arbeitskräftenachfrage faktisch belegen können.

Diese Herausforderung am Arbeitsmarkt muss noch stärker in eine gro-ße Chance umgemünzt werden, gerade Langzeitarbeitslose verstärkt für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen.

Die Kernidee des sozialen Arbeitsmarktes ist nichts anderes als ein mas-siver Aufbau künstlicher Beschäftigung, die im unternehmerischen Wettbewerb keine Chance hat. Sie ist in Zeiten von Rekordbeschäftigung und Hochkonjunktur der absolut falsche Weg!

Der geplante soziale Arbeitsmarkt ist weder solidarisch, noch geeignet, die Langzeitarbeitslosigkeit wirklich nachhaltig zu bekämpfen. Vielmehr ist er die leichtfertige Kapitulation von Politik und Staat vor den Schwierigkeiten, arbeitsmarktferne Menschen durch Fördern und Fordern wie-der wirkliche Chancen auf Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt zu bieten.

Mit einer breiten Einführung künstlicher Beschäftigung, die eigentlich nur ausnahmsweise und in schwierigsten Einzelfällen vertretbar ist, wird die Uhr zurück gedreht in Richtung ineffektiver ABM, Drehtüreffekte und Potenzialvernachlässigung.

Die Leistungsfähigkeit unseres Sozialsystems beruht zu Recht auf dem Prinzip, dass sich jeder zunächst eigenverantwortlich und selbstbestimmt um die Sicherung des eigenen Lebensunterhalts bemüht. Dieser Grundsatz und dieses Menschenbild darf nicht aufgegeben werden. Eine Abkehr davon ist weder solidarisch noch mittelfristig bezahlbar.“


Die Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VU) ist die Dachorganisation von derzeit 35 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden in MV und zugleich Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und Landesvereinigung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Die Mitgliedsverbände der VU repräsentieren mit ihren über 4.500 Mitgliedsunternehmen und gut 250.000 Beschäftigten 50 Prozent aller Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern.

Kontakt für Nachfragen:
Jens Matschenz
Geschäftsführer Wirtschaft und Arbeit
Tel. +49 385 6356-201
E-Mail: matschenz@vumv.de
www.vumv.de

 

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