Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft MV lehnt vorgeschlagene Mehrwertsteuererhöhung für Fleisch ab
Als wichtigste Vertretung der Branche im Land spricht die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) sich gegen diese Maßnahme aus, da eine Steuererhöhung nicht zu mehr Tierwohl oder weniger CO2-Emissionen führt.
Bentwisch, der 8. August 2019 – Bisher wird Fleisch als Grundnahrungsmittel mit 7 Prozent besteuert, mit der Erhöhung auf 19 Prozent will die Politik Mehreinnahmen generieren, die vordergründig dem Tierwohl zugutekommen sollen. Diese Herangehensweise sei zu kurz gedacht, da zwischen Erzeugern und Endverbrauchern in den meisten Fällen noch der Handel stehe, merkt Tobias Blömer, Vorsitzender der AMV, an. „Die Reaktion des Handels könnte sein, dass die höheren Kosten auf die Verarbeiter und die Landwirte abgewälzt werden, um die gegenwärtigen Preise im Handel halten zu können. Wenn der Handel dies nicht tut, sind die Verbraucher diejenigen, die die Staatskasse füllen.“ Da eine Steuer grundsätzlich nicht zweckgebunden erhoben werden könne, bezweifelt Tobias Blömer, dass die Erhöhung zu besseren Haltungsbedingungen führe.
Darüber hinaus werden die Preise für hochwertige Fleischprodukte in Bio-Qualität und aus nachhaltiger und artgerechter Haltung in absoluten Zahlen höher steigen als die Preise für günstiges Fleisch aus Massentierhaltung. Laut Tobias Blömer bestehe die große Aufgabe eher darin, das Bewusstsein der Verbraucher für tier- und umweltgerechten Konsum zu erhöhen, eine Mehrwertsteuererhöhung könne dies nicht leisten. „Es gibt bereits zahlreiche Initiativen mit alternativen Angeboten für Verbraucher, die Wert auf gute Fleischqualität und artgerechte Tierhaltung legen.“
Die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. vertritt als größtes Branchennetzwerk des Landes 130 Partner.