Arbeitgeberpräsident Lambusch: Wir haben ein Mobilitätsproblem in MV!
SCHWERIN | 16.01.2018
Auf dem parlamentarischen Abend der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VU) hat ihr Präsident Thomas Lambusch vor einem zunehmenden Mobilitätsproblem in weiten Teilen des Landes gewarnt. Im Schlosscafé des Landtags haben sich die über 120 Gäste der VU, darunter die 2. Vizepräsidentin des Landtags Dr. Mignon Schwenke sowie Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph, vom Gastreferenten Prof. Udo Onnen-Weber, Hochschule Wismar, mögliche Lösungsstrategien aufzeigen lassen können.
„Die Frage zur Zukunft des Individualverkehrs betrifft nahezu alle Bereiche des Lebens. Schule, Ausbildung, Arbeit, Freizeit nicht zuletzt die Attraktivität eines Landes im Wettbewerb um die Ansiedlung von Betrieben und der Gewinnung von Fachkräften“, so Lambusch. Es müssten die strukturellen Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Berufsschüler ihre Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern absolvieren können. Sie dürften nicht wegen der fehlenden Mobilität in andere Bundesländer abwandern.
In seinem Vortrag konnte Onnen-Weber anschaulich darstellen, dass MV kein Verkehrs- wohl aber ein Mobilitätsproblem hat. „Die Fläche des ländlichen Raumes ist mit ÖPNV unterversorgt. Ohne Hilfe kommen die Menschen weder zum Einkaufen, noch können sie zum Arzt. Soziale Kontakte werden auf die Probe gestellt“, so der Leiter des Kompetenzzentrums Ländliche Mobilität in Wismar, „Das Mobilitätsproblem wird zum Daseinsvorsorgeproblem“.
„Nicht nur hier sehen die Arbeitgeber in MV dringenden Handlungsbedarf. Wenn wir nicht bald die wirklich wichtigen Themen der Zukunft wie demografischer Wandel, Digitalisierung, Fachkräfte, Industrieansiedlung, Bildungs- und Ausbildungschancen angehen, werden wir im Wettbewerb mit den anderen Bundesländern nicht bestehen können. Daher werben wir für unseren Zukunftspakt MV. Die Weichen müssen jetzt gestellt werden“, so abschließend Arbeitgeberpräsident Lambusch.
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