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Pflegekräfte: Es gibt sie – nur nicht in Deutschland

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bpa fordert angesichts neuer Zahlen zu den fehlenden Pflegekräften One-Stop-Anlaufstellen zur gezielten Anwerbung

Angesichts einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die erneut auf den dramatischen Fachkraftmangel exemplarisch in der nordrhein-westfälischen Altenpflegehinweist, fordert der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) eine gezielte Anwerbung von Pflegekräften im Ausland.

„Tausende Kräfte fehlen in der Pflege, freie Stellen können monatelang nicht neu besetzt werden. Das IW und vor wenigen Tagen bereits der Barmer-Pflegereport belegen einen dramatischen Mangel an Pflegekräften, der längst Auswirkungen auf den Alltag der Menschen im Land hat“, sagt bpa-Präsident Bernd Meurer. „Wenn Intensivstationen in der Pandemie geschlossen werden und Krankenhäuser Betten reduzieren müssen, dann liegt das an fehlenden Pflegekräften. Die Bundesregierung muss die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung als die politische Megaaufgabe neben der Bewältigung des Klimawandels begreifen.“

Eine Stärkung der Pflegeschulen und ein Ausbau der Schulplätze sowie zusätzliche Weiterbildungs- und Umschulungsangebote seien wichtige Bausteine, könnten aber nicht schnell genug wirken, warnt Meurer. „Kurzfristig können die fast 30.000 vom IW identifizierten freien Stellen nur durch Zuwanderung besetzt werden. In vielen Ländern der Welt, die eine umgekehrte demografische Entwicklung aufweisen, warten gut ausgebildete Pflegefachkräfte darauf, in Deutschland arbeiten zu können. Anwerbung und Anerkennung aber sind viel zu kompliziert und dauern zu lang.“

Meurer verweist auf die Erfahrung der Industrie mit der Gewinnung von Arbeitskräften im Ausland. „In den 60er-Jahren wurden mit speziellen Anwerbebüros Arbeitskräfte für die Stahl- und Automobilindustrie gewonnen. Heute brauchen wir solche One-Stop-Anlaufstellen für Pflegekräfte in Vietnam oder auf den Philippinen, wo schnell und unkompliziert Visaerteilungen und Anerkennungen von Berufsabschlüssen zusammengeführt werden. Dazu stehen die Arbeitgeber bereit. Bund und die Länder müssen jetzt endlich aktiv werden, um die Unterstützung der Pflegebedürftigen und ihrer Familien zu sichern.“

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