Schwierige äußere Bedingungen – Die Bauwirtschaft in M-V steht gut da
„Die Bauwirtschaft hat in den ersten vier Monaten des Jahres 2022 über ein Viertel mehr Umsatz generiert als vor Jahresfrist. Zwar macht sich hier auch der wetterbedingte Umsatzrückgang des Vorjahres bemerkbar – insgesamt ist die Entwicklung aber positiv. Die Auswirkungen des Ukrainekrieges und der Coronalage machen sich aber offensichtlich noch nicht so negativ bemerkbar wie befürchtet. Die erhöhten Stoff- und Energiepreise und der erhöhte Mehraufwand bei der Beschaffung von Materialien wirken sich zusätzlich erheblich auf die Baupreise aus“, dies sagte der Hauptgeschäftsführer des
Bauverbandes M-V e.V., Dipl.-Ing. (FH) Jörg Schnell, anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 30.04.2022, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.
Umsatz
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Januar bis April ist eine Umsatzsteigerung von insgesamt 26,1 % zu verzeichnen. Der Wohnungsbau und der Öffentliche Bau mit 32,0 bzw. 32,1 % tragen zu diesem positiven Ergebnis erheblich bei. Auch der Wirtschaftsbau hat immerhin über ein Viertel mehr Umsatz erwirtschaftet als im gleichen Zeitraum 2021.
Schnell appellierte an alle Auftraggeber in ihren Bemühungen, Investitionen voranzubringen, trotz der schwierigen Lage nicht nachzulassen.
Auftragseingänge
Auch die Auftragseingänge bewegen sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Januar bis April im positiven Bereich. Alle Bausparten tragen fast im gleichen Maße zu dieser Entwicklung bei. Im Ergebnis konnten von Januar bis April insgesamt 17,7 % mehr Aufträge als vor Jahresfrist generiert werden.
Im Vergleich zu den Monatsergebnissen des Vorjahres April muss allerdings differenziert werden: Die Öffentliche Hand hat im April 13,0 % weniger Aufträge ausgelöst als vor einem Jahr. Hier macht sich die Zurückhaltung – insbesondere der Kommunen – bereits bemerkbar, welche auf Grund der gestiegenen Baupreise weniger Bauvorhaben auf den Weg bringen, verschieben oder gar nicht in Angriff nehmen. Dieser Ansatz ist aus Sicht der Bauwirtschaft falsch, da diese Entwicklung die Investitionstätigkeit der Öffentlichen Hand erheblich hemmt und dazu führen kann, dass der vorhandene Investitionsstau nicht abgebaut, sondern wieder aufgebaut wird.
„Hier muss aus ökonomischer Sicht gegengesteuert werden“, sagte Schnell abschließend.
Beschäftigung
Die Bauwirtschaft hat ihre Kapazitäten geringfügig angehoben und die Beschäftigung um 3,5 % erhöht. Auch darauf vertrauend, dass die Investitionen in den Bereichen kontinuierlich vorangetrieben werden.
Alle Angaben beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern