Um Bildung oder die Kinder geht es wohl nicht…

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Mitten in der 4. Welle der Corona-Pandemie fordert die Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) 5,0 Prozent mehr Lohn für Lehrkräfte

Aktuell trifft ganz Deutschland die vierte Welle der Corona-Pandemie sowohl die Wirtschaft als auch die Bevölkerung mit voller Wucht. Es kommt durch vermehrte Quarantäne-Anordnungen in Schulen und Hochschulen zu Unterrichtsausfall und das erst nicht seit kurzem. Zudem steht der Wirtschaft ein harter Winter bevor, man spricht bereits von einem Lockdown Light 2.0 durch die Hintertür – dank der neu beschlossenen Maßnahmen. Die Wirtschaftsleistung wird erneut enorm leiden und zurückgehen.

Die Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft dennoch die Lehrkräfte zu Warnstreiks am 23. November 2021 auf und fordert die Erhöhung der Tabellenentgelte um 5 Prozent, mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Entgelte der Auszubildenden und Praktikant*innen sollen um 100 Euro monatlich erhöht werden.

Mit dem Rückgang der Wirtschaftsleistung fehlt es an einer Finanzierung von Lohnerhöhungen von Lehrkräften ganz klar die Grundlage. Die Lage an den Schulen und Hochschulen stellt sich zwar sehr unterschiedlich dar – in bestimmten Lehreinrichtungen wurde besonderer und sehr anerkennenswerter Einsatz durch digitalen Unterricht, persönliche digitale Meetings oder Telefonate mit den Schülern erbracht. In anderen Lehreinrichtungen jedoch nicht, hier und da mangelt es zum großen Teil immer noch am Engagement der Mitarbeiterschaft und den Einsatz von (digitalen) Hilfsmitteln, um die geforderten Lernziele zu erreichen. Häufig wurde die Verantwortung an die Eltern abgeschoben – Homeschooling anstatt digitalen Unterrichtes oder ausreichend und auch rechtzeitig zur Verfügung gestellte Unterrichtsmaterialien sollten, wie selbstverständlich, durch diese durchgeführt werden.

Die aktuellen Pläne sind unverhältnismäßig und unsolidarisch. Die Unternehmen und deren Beschäftigte - wir alle - finanzieren durch die Steuerabgaben den Sozialstaat und das Bildungssystem.

Verbandspräsident Thomas Tweer: „Wird weniger erwirtschaftet, können auch Löhne und Gehälter nicht steigen, nicht in der Wirtschaft und auch nicht im öffentlichen Dienst. Im Bildungssystem sind viele andere Baustellen vordringlicher als die Gehälter der Lehrkräfte. Und etwas mehr Augenmaß in Zeiten einer sehr schwierigen Wirtschaftslage sollte erwartbar sein.“

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