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Umfrage: Mecklenburg-Vorpommerns M+E-Industrie wird längerfristig unter den Corona-Folgen leiden

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Eine repräsentative Blitzumfrage der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD unter ihren Mitgliedsunternehmen der Metall- und Elektroindustrie hat für Mecklenburg-Vorpommern drastische Resultate ergeben: 63 Prozent der 37 Betriebe mit insgesamt rund 6.000 Beschäftigten, die an der Umfrage teilnahmen, rechnen mit Umsatzeinbrüchen, 51 Prozent nutzen mittlerweile Kurzarbeit. Zwar mussten nur 3 Prozent der Unternehmen be-reits betriebsbedingte Kündigungen aussprechen, aber 26 Prozent befürchten dies in den nächsten vier Monaten. Insgesamt nahmen an der Umfrage 169 Betriebe mit rund 80.000 Beschäftigten aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen, dem nordwestlichen Nie-dersachsen und Schleswig-Holstein teil.

„Schiff- und Fahrzeugbau sind von den Folgen der Corona-Krise besonders stark betroffen, aber auch im Maschinenbau und in der Zulieferindustrie hinterlässt sie deutliche Spuren“, sagt Thomas Lambusch, NORDMETALL-Präsident aus Rostock. „Der Zusammenbruch vieler Märkte und der Logistikketten sowie die Arbeitseinschränkungen wirken sich mittel- und langfristig negativ aus. Die Aussichten haben sich seit dem Beginn der Pandemie weiter verschlechtert“, so der geschäftsführende Gesellschafter der SEAR GmbH.

Die Kapazitätsauslastung der Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern ist auf 74 Prozent ein-gebrochen, der erwartete Umsatzrückgang liegt bei 23 Prozent. Die durchschnittliche Arbeitszeitreduzierung erreicht 40 Prozent. 33 Prozent der Unternehmen, die noch keine Kurzarbeit durchführen, planen dies für die Zukunft.

„Wir sind gerade in Mecklenburg-Vorpommern sehr erfolgreich in der Bekämpfung der Pandemie. Um die Krise in der Industrie zurückzudrängen, muss aber noch sehr viel pas-sieren“, resümiert Thomas Lambusch. „Die Märkte verändern sich grundsätzlich und des-halb werden uns viele Probleme noch über Jahre beschäftigen. Die Wirtschaft braucht kurz-fristig schnell wirkende Konjunkturprogramme, die Industrie langfristig deutliche Steuer- und Abgabenerleichterungen. Für teure Wahlgeschenke, wie etwa die Grundrente oder neue Regulierungen wie ein einseitiges Recht auf Homeoffice, ist jetzt überhaupt nicht die Zeit“, so der NORDMETALL-Präsident weiter.

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