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VNW-Direktor Andreas Breitner: „Das Land sollte mehr ‚zweiten Förderweg‘ wagen!“

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Die sozial orientierten Vermieter in Mecklenburg-Vorpommern halten eine stärkere Konzentration der staatlichen Wohnungsbauförderung auf Haushalte mit mittlerem Einkommen für notwendig.

„Das Land sollte mehr ‚zweiten Förderweg‘ wagen“, sagte Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), am Mittwoch in Schwerin mit Blick auf die aktuell laufenden Gespräche über eine Weiterentwicklung des staatlichen Förderprogramms „Wohnungsbau sozial“.

Mecklenburg-Vorpommern kann selbstbewusst damit umgehen, dass sich die Einkommen im Lande auch auf Grund einer guten Wirtschafts- und Arbeitspolitik positiv verändert haben. Die Einkommen steigen. Wir brauchen deshalb einen Mittelweg zwischen sehr günstigen Bestandswohnungen und den teureren frei finanzierten Wohnungen, deren Miete oftmals über zehn Euro pro Quadratmeter liegt.“

„Die VNW-Mitgliedsunternehmen erleben vermehrt, dass es schwierig ist, Mieterinnen und Mieter für Sozialwohnungen zu finden, die im ersten Förderweg errichtet wurden und für 5,50 Euro pro Quadratmeter vermietet werden müssen“, sagte Breitner. Ein Grund liege darin, dass Wohnungsgenossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen bereits viele qualitativ gute Wohnungen in ihrem Bestand haben, deren Miete aber zum Teil deutlich unter 5,50 Euro pro Quadratmeter liegt.

„Die Menschen achten bei den Wohnkosten genau auf Preisunterschiede. Und sie entscheiden sich in der Regel eher für eine gute Bestands- als für eine Neubauwohnung“, sagte Breitner.

Bei Förderung Bedarf von kleineren Städten berücksichtigen
Nach den Worten des VNW-Direktors sollte die Wohnungsbauförderung des Landes stärker als bisher den Bedarf von mittleren und kleineren Städten im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns berücksichtigen. „Notwendig ist beispielsweise die Förderung von Ersatzneubauten auch in den ländlichen Zentren, die für sieben bis acht Euro pro Quadratmeter vermietet werden können.“ Nach dem Stadtumbau geht es nun auch um den Landumbau.

„Derzeit sind viele Stadtzentren in kleineren Kommunen gefährdet, weil es dort nicht das entsprechende Wohnungsangebot gibt“, sagte Breitner weiter. „Ersatzneubauten werden aber bislang nicht gefördert und frei finanzierte Wohnungen mit Mietpreisen von mehr als zehn Euro pro Quadratmeter finden kaum Abnehmer.“

„Es geht nicht um einen Neubau, um die Zahl der Wohnungen zu erhöhen, sondern um den Bestand aufzuwerten“, so der VNW-Direktor. „Deshalb sollte auch der Abriss von in die Jahre gekommenen Wohngebäuden gefördert werden, wenn das Unternehmen anschließend neu bauen will.“

Der VNW-Direktor regte ferner an, die staatliche Förderung nicht künftig nicht mehr von starren Baukostengrenzen abhängig zu machen. „Derzeit liegt diese Grenze bei 1900 bis 2000 Euro pro Quadratmeter, doch in der Realität liegen die Baukosten längst viel höher. Deshalb ist eine regelmäßige Evaluation notwendig. Denkbar wäre es, die Kappungsgrenze an einen Baukostenindex zu koppeln.“

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