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VNW-Direktor Andreas Breitner: Soziale Vermieter haben bis Ende 2022 rund 5300 ukrainische Flüchtlinge mit Wohnraum

Den Artikel lesen: VNW-Direktor Andreas Breitner: Soziale Vermieter haben bis Ende 2022 rund 5300 ukrainische Flüchtlinge mit Wohnraum

1. Damit lebt gegenwärtig jeder vierte Flüchtling aus der Ukraine in einer Wohnung eines VNW-Unternehmens.
2. Land muss für raschere Baubeschleunigungsverfahren sorgen, damit ausreichend Unterkünfte geschaffen werden können.
3. Modulbauten können ein Ansatz sein.

Die sozialen Vermieter Mecklenburg-Vorpommerns haben bis Ende vergangenen Jahres mindestens 5300 Flüchtlinge aus der Ukraine mit Wohnraum versorgt.

„Damit lebt derzeit mehr als jeder vierte Flüchtling aus der Ukraine in einer Wohnung eines VNW-Unternehmens“, erklärte Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), am Mittwoch am Rande der Klausurtagung der SPD-Landtagsfraktion in Rostock. Auf der Tagung hatte Gesundheitsministerin Stefanie Drese zuvor mitgeteilt, dass Mecklenburg-Vorpommern bislang rund 20.000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen habe.

Der VNW-Direktor wies darauf hin, dass innerhalb von neun Monaten nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine von VNW-Unternehmen fast so viele Flüchtlinge untergebracht worden seien wie auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015. Seinerzeit wurden für rund 6000 Flüchtlinge Wohnungen zur Verfügung gestellt.

Das ergab eine Umfrage, an der sich 72 im VNW organisierte Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften teilnahmen. Der weitaus größte Teil der Flüchtlinge wurde direkt von den Unternehmen untergebracht. 26 Unternehmen berichteten, dass ihnen die Flüchtlinge vom zuständigen Landkreis zugewiesen worden seien.

Zahlen belegen große Integrationsleistung

„Die Zahlen belegen die große Integrationsleistung, die VNW-Unternehmen derzeit vollbringen“, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner. Häufig würden die Wohnungen innerhalb kurzer Zeit für den Bezug fertig gemacht. Dazu gehöre auch die Ausstattung mit dem Nötigsten wie Betten, Küche, Waschmaschine usw.

Der VNW-Direktor sicherte der Landesregierung die weitere Unterstützung der sozialen Vermieter zu. „Das, was die Unternehmen an Wohnraum bereitstellen können, das werden sie tun.“ Zugleich mahnte er raschere Baubeschleunigungsverfahren an. „Im alten Tempo werden wir diese Aufgabe nicht meistern.“

VNW-Direktor verwies darauf, dass es Möglichkeiten gibt, mit Hilfe von Modulhäusern rasch Wohnraum in größerem Umfang zu schaffen. „Das scheint mir ein interessanter Ansatz. Allerdings gilt auch hier: die Wohnungswirtschaft allein wird das nicht leisten können. Hier muss die Landesregierung aktiv werden.“

Mehr Unterstützung bei der Integration von Flüchtlingen notwendig

Zugleich forderte Andreas Breitner mehr Unterstützung bei der Integration von Flüchtlingen in ihren Wohnquartieren. „Betroffenheit und Mitgefühl sind enorm wichtig“, sagte Breitner mit Blick auf die Bluttat im Zug bei Brokstedt (Schleswig-Holstein) und auf die Proteste gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Upahl bei Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern).

„Aber wie geht es weiter? Wie kann unsere Gesellschaft damit umgehen, ohne auseinanderzubrechen? Reflexartig zu fordern, dass der Staat mehr ‚harte Kante‘ zeigen müsse, reicht nicht.“ Die sozialen Vermieter würden zu oft mit den Integrationsproblemen allein gelassen, sagte Andreas Breitner weiter. „Da braut sich was zusammen und wir müssen uns ehrlich machen.“

Die Integration vieler Flüchtlinge ist eine Herkulesaufgabe und es reiche nicht, ihnen den Zuzug nach Deutschland zu erleichtern. „Integrationsarbeit ist hart, teuer und langwierig. So wichtig es ist, den Menschen beim Ankommen, Hierbleiben und Integrieren zu helfen, genauso wichtig ist es, dass wir unsere Werte der Freiheit und der Offenheit verteidigen.

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