• Start
  • Aktuelles
  • VNW-Direktor Andreas Breitner zur Entwicklung der Preise für Bauland: "Besorgniserregend für das bezahlbare Wohnen"

VNW-Direktor Andreas Breitner zur Entwicklung der Preise für Bauland: "Besorgniserregend für das bezahlbare Wohnen"

Den Artikel lesen: VNW-Direktor Andreas Breitner zur Entwicklung der Preise für Bauland: "Besorgniserregend für das bezahlbare Wohnen"

Die Preise für Bauland in Deutschland sind auf Rekordniveau. Im Jahr 2019 waren pro Quadratmeter durchschnittlich 189,51 Euro fällig, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Vor allem in Ballungsräumen ist die Nachfrage nach Wohnraum gewaltig, doch es fehlt an Bauland. Das treibt die Bodenpreise in die Höhe. Im vergangenen Jahr mussten Investoren besonders viel in den Millionenstädten Berlin und Hamburg zahlen: In der Bundeshauptstadt kostete der Quadratmeter Bauland im Schnitt 1328,48 Euro, in Hamburg waren es 1157,91 Euro.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Diese Entwicklung ist vor allem für Unternehmen besorgniserregend, die bezahlbaren Wohnraum anbieten. Neben den zuletzt deutlich gestiegenen Baukosten sind die Grundstückspreise die eigentlichen Preistreiber in der Wohnungswirtschaft. Gegen diese können die Unternehmen sich nicht wehren. Im schlimmsten Fall bauen sie einfach nicht.

Mehr denn je ist deshalb Hamburg gefordert, ausreichend Baugrundstücke zu günstigen Preisen zur Verfügung zu stellen. Ich weiß, auch in der Hansestadt sind die leicht zu bebauenden Flächen in den vergangenen Jahren bereits baureif gemacht worden. Jetzt geht es an die komplizierten Grundstücke.

Um so mehr ist es notwendig, dass die Stadt alles unterlässt, was die Grundstücke teurer macht. Mit dem von Finanzsenator Andreas Dressel vorgestellten Grundsteuermodell ist ein erster Schritt getan worden. Ein zweiter könnte darin bestehen, Vermieter, die dauerhaft Wohnungen zu niedrigen Mieten anbieten, bei der Grundstücksvergabe stärker zu bevorzugen.

Mietpreisbremse, Kappungsgrenze oder gar die Enteignung von Wohnungsunternehmen helfen nicht gegen steigende Bodenpreise. In den Bezirken muss die Bereitstellung von Bauland zur Chefsache der Bezirksamtsleiter werden. Was die Baupreise in die Höhe treibt, sind kostenträchtige Anforderungen wie Anpflanzungen ganzer Wälder, Miterrichtung von Polizeistationen oder Kindertagesstätten oder die Renaturierung von Bachläufen. Alles das ist wünschenswert, aber durch das Geschäftsmodell des bezahlbaren Wohnungsbaus nur zu dem Preis höherer Mieten finanzierbar.

Zurück