VNW-Direktor Andreas Breitner zur Zielvereinbarung über die Bauingenieurs-Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern
Die Ausbildung von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren in Mecklenburg-Vorpommern wird neu aufgestellt. Die Universität Rostock, die Hochschule Wismar, die Hochschule Neubrandenburg haben mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine Zielvereinbarung geschlossen, um künftig mehr Bauingenieurinnen und -ingenieure im Land auszubilden. Neu ist dabei, dass die akademische Ausbildung zur Bauingenieurin bzw. zum Bauingenieur jetzt auch als universitärer Studiengang in Rostock und als Einstiegslösung in Neubrandenburg angeboten wird.
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Das ist eine tolle Nachricht. Auch in anderen Bundesländern sind Bauingenieure Mangelware und werden gesucht. Mecklenburg-Vorpommern aber wartet nicht ab, sondern handelt. Die sozialen Vermieter haben in den vergangenen Jahren in vielen Gesprächen mit der Politik auf den Mangel an Bauingenieuren hingewiesen und mehr Mittel für deren universitäre Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern gefordert. Nur für den Bau von Luftschlössern braucht es keine Fachkräfte und Experten.
Mit der jetzt geschlossenen Zielvereinbarung wird eine Entscheidung der Landesregierung aus den Jahren 2004/2005 rückgängig macht. Das ist gut so. Schließlich ist auch Mecklenburg-Vorpommern nicht fertig gebaut. Gerade bei der Errichtung bezahlbaren Wohnraums und der Modernisierung von Wohnungen besteht ein großer Bedarf. Dafür sind Bauingenieure unverzichtbar.
Wir brauchen die Ausbildung und das Studium vor Ort. Ansonsten bewirkt die Wohnungsbauförderung der Landesregierung nichts. Gerade im ländlichen Raum könnte moderner bezahlbarer Wohnraum Menschen zum Zuzug bewegen. Auch deshalb ist die jetzt geschlossene Zielvereinbarung so wegweisend.
Derzeit kann in Mecklenburg-Vorpommern der Bedarf an Bauingenieuren nicht gedeckt werden. Nach Berechnungen des Ingenieurrates benötigt das Land jährlich ca. 120 Bauingenieurabsolventen. In den vergangenen Jahren hätten jedoch jährlich nur etwa 50 bis 60 Absolventen ein Studium an der Hochschule Wismar abgeschlossen. Und lediglich 20 Absolventen blieben im Bundesland.
Die im VNW organisierten Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften gehören vor allem im ländlichen Raum zu den wirtschaftlichen Schwergewichten und sind attraktive sowie verlässliche Arbeitgeber. Unsere Unternehmen stehen vor einem Generationswechsel. Die Aussicht, dass künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Land ausgebildet wurden, ist daher erfreulich.“