Zum Arbeitsmarkt im Februar

Den Artikel lesen: Zum Arbeitsmarkt im FebruarDen Artikel lesen: Zum Arbeitsmarkt im Februar

Knapp 10.000 Jugendliche ohne Schulabschluss – dies kann sich der Norden nicht leisten

In den fünf norddeutschen Bundesländern verlassen jedes Jahr tausende Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Abschluss. In Bremen waren dies zuletzt 612, in Hamburg 945, in Mecklenburg-Vorpommern 1.075, in Niedersachsen 4.590 und in Schleswig-Holstein 2.012 Jugendliche. Sie bleiben zum Großteil unqualifiziert und haben damit nur geringe Chancen auf eine gute berufliche Zukunft, mahnen die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie im Norden.

Dr. Nico Fíckínger, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD, betont, dass zuallererst in der Schule alles dafür getan werde müsse, damit jede Schülerin und jeder Schüler einen Schulabschluss machen könne – ansonsten blieben die Prognosen für den Arbeitsmarkt düster. „Für etwa 17.750 unbesetzte Stellen in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie brauchen wir überwiegend Fachkräfte. Ohne Schulabschluss ist aber eine Berufsausbildung schwierig und damit auch der Weg gerade in die gut bezahlten Jobs in der Industrie. Deshalb müssen die Bundesländer über ihre Bildungspolitik endlich dafür sorgen, dass wirklich alle qualifizierbaren Jugendlichen fit gemacht werden für eine Ausbildung“, fordert Fíckínger.

Dafür gebe es laut den Arbeitgebern auch gute Beispiele im Norden: Mecklenburg-Vorpommern habe die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss innerhalb von zehn Jahren von mehr als 13 Prozent auf acht Prozent gesenkt. Und die Stadtstaaten Hamburg und Bremen geben die Daten der Schulabgängerinnen und -abgänger an die Bundesagentur für Arbeit weiter, damit die Jugendberufsagenturen eng beraten und Perspektiven anbieten können, wenn es mit dem Abschluss noch nicht geklappt hat.

„Verbesserungen im Schulsystem sind also sehr wohl möglich, wenn der politische Wille dafür da ist“, erklärt Fíckínger. Das neue Startchancen-Programm der Bundesregierung sei dafür ein gutes Zeichen. „Investitionen in Schulen mit sozial benachteiligter Schülerschaft sollten dazu beitragen, die Abschlussquoten zu erhöhen“, so Fíckínger.

Zurück