Arbeitsmarkt im Oktober 2022:

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Mehr Gehalt mit Ausbildung als mit Studium

Angesichts der aktuellen Arbeitsmarktzahlen weisen die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie auf den unverändert hohen und ungedeckten Bedarf an Fachkräften hin. „Auch wenn einige Unternehmen wegen der aktuell sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage Kurzarbeit nutzen oder sogar Personal abbauen müssen, sucht die Industrie im Norden insgesamt weiterhin qualifizierte Fachkräfte“, erklärt Dr. Nico Fickinger. Bundesweit gebe es mehr als 150.000 offene Stellen in Facharbeiterberufen in der Metall- und Elektroindustrie, in Norddeutschland seien es mehr als 8.000.

Der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD betont, dass für einen sehr gut bezahlten Arbeitsplatz kein Studium notwendig sei. Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) über Lebensentgelte zeige erneut, dass ein Studium nicht automatisch ein höheres Gehalt als eine Berufsausbildung bedeute: „In der Industrie und in der IT verdienen Personen mit Berufsausbildung oft bis zu zweieinhalb Millionen Euro im Laufe ihres Arbeitslebens. Solche Gehälter erreichen in vielen Branchen Akademiker nicht, etwa nicht in der Lebensmittelbranche, im Tourismus oder in sozialen Berufen.“ Der Arbeitgebervertreter weist außerdem darauf hin, dass eine Ausbildung nicht nur in jungen Jahren eine gute Wahl sei. „Sie können auch mit 25, 30 oder 40 Jahren umsatteln und eine Ausbildung in der Industrie anfangen“, wirbt Fickinger. „Natürlich bieten unsere Unternehmen auch solchen älteren Azubis gern einen Ausbildungsplatz an, zumal diese viel wertvolle Berufs- und Lebenserfahrung mitbringen.“

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