Baubranche mit weniger Aufträgen

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Die Baubranche in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres rückläufige Auftragszahlen. Gestiegene Zinsen und hohe Baukosten bremsen die Nachfrage. „Die Order im Wohnungsbau ist in Mecklenburg-Vorpommern bereits seit Mai – und damit eher als im Bundestrend – auf Talfahrt. Eine Trendumkehr ist für den letzten Monat des vergangenen Jahres nicht zu erwarten“, erklärt Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 30.11.2022, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.

„Die Umsätze in der Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern sind zwar auf den ersten Blick einschließlich der Preiserhöhungen (nominal) um 12,5 Prozent von Januar bis November gestiegen. Preisbereinigt (real) ist aber ein Minus von 3,5 Prozent in den ersten elf Monaten zu verzeichnen. Die Baukonjunktur trübt sich weiter ein“, so Dr. Jörn-Christoph Jansen weiter.

Umsatz
Der Gesamtumsatz im November lag bei einem Plus von 9,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Umsatzsteigerung lässt sich alleine durch die Baupreiserhöhungen erklären. Der Wirtschaftsbau fällt dabei mit einem Plus von 2,8 % eher schwach aus. Die Umsätze im Wohnungsbau mit einem Plus von 18,2 % und im Öffentlichen Bau von 13,3 % sind auf die vormals vollen Auftragsbücher zurückzuführen.

„Teure Rohstoffe, eine hohe Inflation und steigende Bauzinsen: Die Folgen des Ukraine-Kriegs haben die Aussichten im vergangenen Jahr für die Bauwirtschaft im Nordosten getrübt. Auch Entscheidungen der Politik, etwa bei Förderprogrammen, dämpften die Erwartungen“, erläutert Dr. Jörn-Christoph Jansen.

Auftragseingänge
Die Auftragseingänge liegen hinter dem Vorjahresmonat zurück und erreichen ein Minus von 4,2 %. Hier fällt der Öffentliche Bau mit einem Minus von 20,9 % besonders stark ins Gewicht. Der Wohnungsbau verzeichnet sogar in den ersten elf Monaten des Jahres ein Minus von 5,6 %, wobei die Zahlen die Preissteigerungen noch nicht einmal berücksichtigen. 

„Der Wohnungsmarkt ist eingebrochen. Das Ziel der Bundesregierung, 400.000 Wohnungen pro Jahr zu bauen, wurde 2022 nicht erreicht. Unsere Branche geht davon aus, dass es im vergangenen Jahr 280.000 Wohnungen waren und in diesem Jahr 245.000 werden könnten. Diese Entwicklung geht auch an Mecklenburg-Vorpommern nicht vorbei“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. Dr. Jörn-Christoph Jansen.

Alle Angaben beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

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