Bauflation bedroht den sozialen Wohnungsbau

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Harte Zeiten für Bauherren: Vor allem gestiegene Kosten für Materialien wie Holz, Stahl oder Dämmstoffe treiben die Preise in die Höhe. Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich im November 2021 so stark wie seit 1970 nicht mehr. Die Baupreise legten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,4 Prozent zu. Ein stärkerer Anstieg wurde nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Montag zuletzt im August 1970 mit damals 17,0 Prozent gemessen.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Das statistische Bundesamt beschreibt eine Kostenexplosion, die den sozialen Wohnungsbau im ganzen Norden bedroht. Experten sprechen längst von ‚Bauflation‘. Wichtig ist daher jetzt rasches und unbürokratisches Handeln. Die Landesregierungen in Schwerin, Kiel und Hamburg sollten nicht auf Finanzhilfen der Bundesregierung warten, sondern kurzfristig mit eigenen Zuschüssen aktiv werden.

Ziel muss es sein, zumindest im Bau befindliche oder kurz vor Baubeginn stehende Projekte nicht zu gefährden. Wir erleben, dass sich der Preisanstieg auf die Baustellen durchschlägt und dazu führt, dass Unternehmen geplante Vorhaben verschieben und wir die Ziele beim Bau bezahlbarer Wohnungen in diesem Jahr nicht erreichen können. Einen Stopp des sozialen Wohnungsbaus können wir uns aber nicht leisten.

Jede Landesregierung sollte ein zeitlich befristetes Förderprogramm auflegen. Unternehmen könnten ihre Einkaufspreise für Baustoffe und Bauleistungen, die Grundlage ihrer ursprünglichen Kalkulation waren, offenlegen. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird überprüft, welche Preise wirklich gezahlt werden mussten. Die Differenz wird durch Mittel aus dem Förderprogramm ausgeglichen.“

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