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Das bildungspolitische Positionspapier der „ARBEITGEBER MV“ (Kurzfassung)

1. Mit Bildung den Fachkräftebedarf von morgen sichern

Fachkräftegewinnung beginnt lange bevor Unternehmen konkret vakante Stellen zu besetzen haben. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der Konkurrenz um Fachkräfte im gesamten Bundesgebiet fällt es vor allem der kleinteiligeren Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns zunehmend schwerer, qualifiziertes Personal für sich zu gewinnen. Die rasante Veränderung der Arbeitswelt im Kontext der Digitalisierung erfordert von Menschen und Unternehmen, sich konsequent weiterzuentwickeln und neue Kompetenzen auszubilden.

Das Bildungssystem muss darauf eingehen und die Menschen in unserem Land mit den Kompetenzen ausstatten, die es ihnen ermöglichen, sich im Rahmen eines individuellen Lebensbegleitenden Lernens stetig weiterzuentwickeln.

Nur mit einem funktionierenden und auf die Bedarfe der Zukunft ausgerichteten Bildungssystem können wir die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sichern, den Wirtschaftsstandort stärken und Zukunftsbranchen auf- bzw. ausbauen. Bildung muss es schaffen, die Kompetenzen des 21. Jahrhunderts in allen Bildungsstufen zu vermitteln und auszubauen.

2. Kompetenzen des 21. Jahrhunderts fördern

Der gesellschaftliche Wandel, den Digitalisierung und andere Megatrends mit sich bringen, stellt Bildung und Wirtschaft vor immense Herausforderungen. Im 21. Jahrhundert benötigen Menschen eine Vielzahl fachlicher und nicht-fachlicher Kompetenzen, um sich in der rasant wandelnden Welt behaupten zu können. Routinemäßige Aufgaben werden mehr und mehr durch Technologisierung und Digitalisierung übernommen und der Anteil an nicht routinemäßigen analytischen und interpersonellen Aufgaben steigt. Damit einher geht ein neues Anforderungsprofil in der Arbeitswelt. Ein Profil, das neben fachlichen Kompetenzen vor allem Kreativität, Kollaboration, Kommunikation, Entrepreneurship, Urteilsvermögen sowie ein tiefes Verständnis von zwischenmenschlicher Interaktion als Kernkompetenzen in den Mittelpunkt stellt.

Um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht werden zu können, muss der Rahmen für Bildung agil und zukunftsorientiert gestaltet werden. Die Wirtschaft ist verantwortlich für Aus- und Weiterbildung. Das geht jedoch nur, wenn die Rahmenbedingungen entsprechend gestärkt sind, auch durch die Förderung von Strukturen.

3. Lebenslanges Lernen kurz und knapp

Frühe Bildung

  • Entdeckendes, soziales und kindgerechtes mediengestütztes Lernen muss von Beginn an gefördert werden. Klischeefrei sollte sich dabei von selbst verstehen.
  • Qualität in der frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsarbeit muss das Leitmerkmal werden.

Allgemeinbildung

  • Schule neu denken und weiterentwickeln muss ständige Aufgabe aller mit Schule Befassten sein – um stets am Puls der Zeit Lernende zu erreichen und auf die Arbeitswelt vorzubereiten.
  • Berufliche Orientierung ist gemeinsam mit Wirtschaft zu gestalten und als Selbstverständnis einer jeden Lehrkraft als Lerncoach zu etablieren.
  • Ökonomie, MINT, Hands on-Fähigkeiten und Kommunikation sind als die Schlüsselqualifikationen zu vermitteln.

Berufsbildung

  • Die Sicherung attraktiver Berufsschulstandorte, zeitgemäßer Ausstattung der Schulen und qualifiziertes Lehrpersonal müssen im Fokus der Bildungspolitik stehen.
  • Fachkompetenzen, digitale Kompetenzen, vernetztes Denken und Selbstmanagement sind systematisch zu vermitteln. Sie ebnen den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft.
  • Die duale Ausbildung als attraktive Zukunftsperspektive für alle Jugendlichen muss wieder eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir müssen alle Potenziale nutzen.

Hochschulbildung

  • Studienangebote müssen am Bedarf der Wirtschaft orientiert und an überprüfbaren Eignungen der Studierenden aufgesetzt werden.
  • Das duale Studium ist als zentrale Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft zu etablieren.
  • Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft über Branchennetzwerke sowie Transfer- und Kompetenzzentren für innovative und unternehmensnahe Forschung sind zu stärken, nicht zuletzt mit dem Ziel, hochschulische Gründungen zu fördern.

Betriebliche Fort- und Weiterbildung und Qualifizierung für Arbeitssuchende

  • Der Stellenwert der betrieblichen Fort- und Weiterbildung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sie hat sich am konkreten betrieblichen Bedarf zu orientieren und muss praxisnah umgesetzt werden. Individualität und Flexibilität sichern den Erfolg.
  • Private Bildungs- und Arbeitsmarktdienstleister sind als agile und betriebsnahe Partner bei der Weiterbildung für Fachkräfte und zur Potenzialerschließung durch Qualifizierung arbeitsloser Personengezielt einzubinden.
  • Es braucht Unterstützung des Landes für regionale, branchen- oder berufsbezogene Weiterbildungsverbünde, die Beratungs-, Koordinations-und Vernetzungsfunktionen in Weiterbildungsfragen für klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) übernehmen.

Hinweis: Die ausführliche Beschreibung der bildungspolitischen Positionen der „ARBEITGEBER MV“ sind dem Ursprungspapier zu entnehmen (Anlage).

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