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Mecklenburg-Vorpommern: VERSORGUNGSNOTSTAND in der Physiotherapie

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In M-V gibt es derzeit ca. 4.000 bis 5.000 Physiotherapeuten, ca. 900 Physiotherapiepraxen und ca. 800 Praxen für Ergo-, und Logotherapie, Podologie und Diätassistenz. Patienten erhalten über 1,7 Millionen Behandlungen pro Monat. In den kommenden Jahren geben ca. 50 % der Praxen die Praxis ab bzw. schließen diese. Durch fehlende Physiotherapeuten und damit Physiotherapiebehandlungen können Berufstätige nicht pünktlich wieder in den Berufsalttag einsteigen. Ein anderer großer Bedarf entsteht im Pflegebereich. Hier betrifft es größtenteils pflegebedürftige Angehörige, die z.B. an rheumatischen Erkrankungen und/ oder Bewegungseinschränkungen leiden. Sie erhalten aufgrund der Notlage kaum notwendigen physiotherapeutischen Behandlungen mehr.

Ein weiterer Fakt, der sich negativ auf die aktuelle Situation auswirkt, ist der wachsende Fachkräftemangel. Dieser verstärkt den aktuellen Versorgungsnotstand. weiter. So gibt es trotz Zusagen aus der Politik bisher immer noch keine Schulgeldfreiheit. Durchschnittlich zahlt ein Auszubildender in der Physiotherapie 200 bis 500 Euro Schulgeld im Monat und erhält dabei keinerlei Ausbildungsvergütung wie andere Azubis zum Beispiel in der Pflege.

Die vereinfachte und damit beschleunigte Anerkennung ausländischer Abschlüsse von Fachkräften aus der Physiotherapie in Mecklenburg-Vorpommern ist dringend notwendig wie im EU-weiten Bologna-Prozess angestrebt. Damit verbunden ist das Ziel, Mecklenburg-Vorpommern als attraktives Bundesland aufzustellen und nicht als “Sprungbrett” für die Nachbarländer zu fungieren. Die Anerkennung von ausländischen Fachkräften im Bereich der Therapie dauert in MV mit am längsten (1-3 Jahre).

Sehr problematisch sieht es Stefan Blank, dass der Berufstand der Physiotherapeuten wiederholt nicht im Gesundheitskuratorium des Landes MV vertreten ist. Ebenso wurde bei der Besetzung der Expertenkommission zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens der Berufstand der Heilmittelerbringer nicht berücksichtigt.

Der VDB M-V e.V. fordert von der Politik, sich diesen Themen zu stellen und mit zusammen mit dem VDB-MV e.V. aktiv in den Lösungsprozess einzusteigen. Als Landesverband und Vertreter unserer Berufsgruppe fordern wir deshalb:

1. Schulgeldfreiheit für die Ausbildung zum Therapeuten
2. Ausbildungsvergütung für jeden angehenden Therapeuten
3. Beschleunigtes Zulassungsverfahren von ausländischen Physiotherapeuten
4. Unternehmens-Nachfolgeunterstützung, um im ländlichen Raum die Praxen zu erhalten, so wie es z.B. bei den Ärzten bereits während der Ausbildung (extra Stipendium) geregelt wird.
5. Einbeziehung des Berufsstandes der Heilmittelerbringer in die Entscheidungsprozesse für die med. Versorgung

Kontakt:
René Portwich
Vorstandsvorsitzender VDB LV M-V e.V.
Funk: +49 179 787 1267

Stefan Blank
Vorstandsmitglied VDB LV M-V e.V.
Funk: +49 171 540 9688

Kirchenplatz 1
18119 Rostock-Warenmünde
Tel.nr.: + 49 381 510 52 97
E-Mail: info@vdb-mv.de

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